MEDITATION (CHAN)


Das chinesische Wort. Chan (jap. Zen), bedeutet soviel wie Meditation, Konzentration, Versenkung. Man kann Chan jedoch nicht einfach in Begriffen erklären oder durch den Verstand wiedergeben, man muss es einfach ausüben, Chan ist einfach eine Erfahrung. Wer schon die Kampfkünste übt, wie Kung Fu oder Tai Chi Chuan, kann das Chan durch das Training bei einem Meister selbst erfahren, vor allem durch das Üben der traditionellen Formen. Ein Meister der Kampfkunst ist meist auch ein Meister des Chan. Doch existiert Chan natürlich auch außerhalb der Kampfkünste, in der Versenkung des Sitzens.

Der Weg des Chan Buddhismus ist für sich genommen sehr einfach und doch schwer zu verstehen. Er bedeutet erst einmal sitzen, nichts als sitzen und atmen in der konzentrierten Haltung des Buddha. Sitzen ohne Vorbehalte, ohne Ziel, ohne Streben nach Nutzen, sitzen ohne Gedanken in völliger Leere. Sitzen im Hier und Jetzt……..in der Gegenwart.

Die Philosophie des Chan folgt mit der Zeit, wenn man soweit ist nimmt das Chan die Gestalt einer tiefen Philosophie an, einer Lebensphilosophie. Doch alles beginnt mit dem Sitzen in der Haltung des Erwachens. Das Sitzen ohne Eigennutz in der Haltung des Buddha ist das Erwachen selbst und das Erwachen ist nichts anderes als dies.

Diese Aktivität bewirkt, ein Gefühl des Wohlbefindens, der Heiterkeit und Ruhe, man lernt nervliche Belastungen auszugleichen, die Instinkte und Leidenschaften werden gemeistert und die geistigen Aktivitäten kontrolliert. Man wird in höchstem Grad aufnahmefähig und aufmerksam.

Beim meditieren im Sitzen lässt man alle aus dem Unterbewusstsein auftauchenden Bilder und Gedanken einfach wie Wolken am Himmel an sich vorbeiziehen und schenkt ihnen keinerlei Aufmerksamkeit.

Seinen Ursprung hat das Chan in der letzten Rede des Buddha kurz vor seinem Tod, als er eine Blume in die Hand nahm und sie seinen Schülern zeigte, ohne ein Wort zu sprechen. Sein Schüler Mahakasyapas verstand die Geste des Buddha und lächelte, denn nur er hatte in diesem Augenblick die Essenz der Lehre des Buddha verstanden. Im sechsten Jahrhundert brachte der Mönch Bodhidharma die Lehre des Chan in das mittlerweile schon buddhistisch geprägte China (wo es sich mit den Weisheiten der daoistischen Lehren verwob), genau genommen brachte er es nach Henan, in die Nähe des Shaolin Kloster, wo es mit der Zeit essenziellen Eingang in die Kampfkünste fand. Durch die Meister Hui- Neng (6. Vorfahre), Huangbo und Linjii wurde die Lehre des Chan im ganzen Land verbreitet.

Was ist eigentlich unser Leben? Haben wir unseren Ursprung verloren?  Zum leben fehlt den meisten Menschen immer mehr die Zeit. Fortschrittliche Maschinen, modernste Technik, die uns das Leben erleichtern sollen, berauben uns häufig eher der Freiheit, als das sie uns befreien. Viele betäuben sich aus purer Gewohnheit mit sinnlosem Fernsehgucken und stundenlangem Internetchat, nehmen abends Beruhigungsmittel oder Alkohol um schlafen zu können und tagsüber Aufputschmittel um dem Arbeitsdruck gewachsen zu sein. Schlaflose Nächte, Tage im Halbschlaf voller Erschöpfung, tagein tagaus. Das Arbeitstempo mitgehen zu können ist die Devise, um genauso leistungsfähig und produktiv für die „Firma“ zu sein wie die Arbeitskollegen, die sich aus dem gleichen Grund mit Pillen Wachhalten. Selbst die Zeit zum Atmen ist knapp und die innere Energie fehlt. Das ist kein Vorwurf, sondern leider einfache Realität. Übermäßiger Luxus und Komfort schwächt unseren Körper, macht ihn anfällig für körperliche und seelische Leiden, der Stress des Alltags überstrapaziert die Nerven, die Gedanken sind angst- und sorgenvoll. Nichtigkeiten beherrschen unsere Gedanken und die Gedanken hören niemals auf……….

Es wird Zeit sich einfach konzentriert hinzusetzten und zu atmen.